Jakobskreuzkraut: Die Gefahr einer heimischen Pflanze

Nicht alles, was schön aussieht, tut auch gut. Während die einen sich an der gelben Blume erfreuen, die immer häufiger an Straßenrändern oder auch in Gärten zu finden ist, fürchten wiederum andere diese Pflanze: das Jakobskreuzkraut. Diese heimische Pflanze sorgt vor allem wegen ihrer Vergiftungsgefahr für Aufsehen – auch unter Imker*innen. In Honigen konnten teilweise schon Spuren der Pflanze nachgewiesen werden.

Jakobskreuzkraut erkennen

Das Jakobskreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut genannt, hat seine Blütezeit in den Monaten Juni bis Oktober und zählt seit über 2.000 Jahren zur mitteleuropäischen Flora. Charakteristisch für diese Pflanze sind ihre auffallenden gelben Zungenblüten und zahlreichen flugfähigen Samen. Daher breitet sie sich so rasant aus. Die Pflanze kann zwischen 30 und 120 cm hoch werden – sie ist also quasi nicht zu übersehen.

Das Jakobskreuzkraut – Wie gefährlich ist es wirklich?

Die gesamte Pflanze enthält die sekundären Pflanzenstoffe Pyrrolizidinalkaloide, die sich im Organismus anreichern, nicht mehr abgebaut werden können und dadurch eine gesundheitsschädliche Wirkung haben. Das ist sozusagen ein Abwehrmechanismus der Pflanze, um Fraßfeinde abzuwehren. Die Pflanze ist somit höchst giftig und für den Verzehr nicht geeignet. Die höchste Giftkonzentration weisen die Blüten auf. Frisst ein Pferd beispielsweise 25 kg der frischen Pflanzen, endet es für dieses tödlich, beim Rind sind es ungefähr 90 kg. Bei den Menschen können Leberschäden nach Aufnahme der Giftstoffe auftreten.

Jacobskreuzkraut im Honig

Und wie sieht es bei den Bienen aus? Die Blüten des Jakobskreuzkrauts sind eine beliebte Bienenweide, aber ihr Nektar ist äußerst giftig. Die Giftstoffe schaden den Bienen jedoch nicht, da die Pflanze von den fleißigen Insekten bestäubt werden will. Die Pyrrolizidinalkaloide können jedoch durch den Herstellungsprozess in den Honig gelangen und stellen somit ein potenzielles Gesundheitsrisiko für den*die Konsument*innen dar.

Untersuchungen unterschiedlicher Honige auf Pyrrolizidinalkaloide

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ein wissenschaftliches Gutachten zum Vorkommen von Pyrrolizidinalkaloiden in Lebens- und Futtermitteln veröffentlicht. Es gibt mehr als 500 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide, die in über 6.000 Pflanzenspezies vorkommen. Pyrrolizidinalkaloide (PA) können in Honigen vorkommen, wenn Bienen bei der Nahrungssuche bestimmte Pflanzen aufsuchen. Untersuchungen geben jedoch Entwarnung: Festgestellt wurde eine vergleichsweise geringe Belastung bei deutschen Honigen, kritischer ist dies bei Honigen aus Übersee. So enthielten Handelshonige aus Deutschland bis zu einem halben Milligramm Pyrrolizidine pro Kilo – diese Menge wird als ungefährlich eingestuft. Deutlich höhere Mengen wurden bei spanischen und italienischen und aus Südamerika stammenden Honigen entdeckt. Das liegt daran, dass die Pflanze dort auf trockenen und steinigen Böden wachsen kann. Sie findet somit bessere Lebensbedingungen, um zu gedeihen als in Deutschland. Hier wächst sie hauptsächlich an Straßen- und Wegrändern, Bahndämmen und auf Brachflächen. Charakteristisch sind sonnige und trockene Standorte, wo es kaum Konkurrenz von anderen Pflanzen gibt.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung fordert aufgrund des hohen Giftkonzentrats, das von der Pflanze ausgeht, eine Nulltoleranz für Pyrrolizidine. Bis heute gibt es bei Lebensmitteln jedoch keine Höchstmenge und keine wirklichen Kontrollen. Daher achten viele deutsche Imker darauf, dass sie entsprechende Trachtgebiete mit einer üppigen Vegetation von kritischen und für die Bienen attraktiven PA-Pflanzen vermeiden.

 

Gelb und zum Verwechseln ähnlich

Das giftige Jakobskreuzkraut kann leicht mit dem wertvollen heilkräftigen Johanniskraut verwechselt werden. Daher ist es wichtig, genau hinzusehen, bevor man eventuell die falsche gelbe Blume entfernt. Gute Erkennungsmerkmale bieten jeweils die Blüten: Das Johanniskraut hat lediglich fünf rispenartig angeordnete Blütenblätter, das Jakobskreuzkraut hat dagegen 13 bis 16 strahlenförmige Blätter.

Wenn die Pflanzen noch nicht blühen, erkennt man, dass das Johanniskraut kleine, maximal drei Zentimeter lange Blätter hat, die des Kreuzkrautes sind hingegen deutlich größer.

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Julia Schäfer, Sustainability Managerin bei den Schwartauer Werken
Julia Schäfer
Sustainability Managerin
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