Imkern für Anfänger*innen - so kann man Imker*in werden

Immer mehr Menschen interessieren sich wieder für die Bienenhaltung. Ob im eigenen Garten oder im Verein: Was bedeutet es, ein*e Hobby-Imker*in zu sein? Und wie kann man eigentlich Hobby-Imker*in werden? Wir beantworten die häufigsten Fragen, die sich jede*r angehende Imker*in stellt.

Die Imkerei erfreut sich gerade wieder großer Beliebtheit. Auch unter Großstädtern, jungen Leuten und Hobby-Gärtnern finden sich viele Interessierte, die mit dem Gedanken spielen, selbst Imker*in zu werden. Das ist auch nicht schwer, denn jede*r kann Imker*in werden und dies auch als Hobby nebenbei betreiben. Wir verraten euch alles, was ihr dazu wissen müsst!

Die häufigsten Fragen:

Ob jung oder alt – im Prinzip kann jede*r Imker*in werden! Das Wichtigste ist, dass man Spaß daran hat, gerne Zeit in der Natur verbringt und keine Angst vor kleinen krabbelnden Tierchen hat.

Während Anfänger*innen zu Beginn ihrer Imkertätigkeit für die Handgriffe natürlich noch länger brauchen, stellt sich bei den meisten nach ca. 1 – 2 Jahren die Routine ein. Im Frühling und im Sommer heißt es, die Beuten und Vorräte, das Verhalten der Bienen und auch die Tracht und das Wetter zu beobachten und regelmäßig zu kontrollieren. Dazu sollte man ein- bis zweimal pro Woche die Völker besuchen. Im Winter passiert bei den Völkern generell nicht viel. Natürlich gibt es für den Imker auch im Winter immer wieder etwas zu tun. Generell reicht aber ein Kontrollgang einmal pro Monat aus. Am meisten Zeit benötigt der Imker für die Honigernte. Beschränkt man sich – vor allem anfangs – auf die nur wirklich nötigen Tätigkeiten, so kann man mit ein paar Stunden pro Jahr rechnen.

Die Imkerausbildungen, die Imkerverbände und Bieneninstitute in Deutschland anbieten, sind je nach Verband unterschiedlich organisiert, werden aber meist in Blockveranstaltungen angeboten, die halbtage oder tageweise absolviert werden können. Je nach Imkerverein werden für eine komplette Schulung mehrere Blockeinheiten angeboten. Eine Ausbildung zum Hobby-Imker*in lässt sich also gut nebenbei absolvieren und individuell einteilen.

Zu Beginn benötigt man als Hobby-Imker*in erst einmal einen vollständigen Imkeranzug aus dem typischen weißen groben Stoff (Bienen lassen sich nämlich eher auf dunklen Stoffen nieder). Jacke und Hose sollten am Bund eng anliegen, dazu gibt es Imkerhandschuhe und einen Imkerhut mit Schleier. Meist startet man als Hobby-Imker*innen mit 2 bis 3 Völkern. Dafür benötigt man Unterkünfte, so genannte Beuten und einige Werkzeuge wie Stockmeißel, Abkehrbesen und Rauchgerät für die Imker-Arbeit. Später kommt dann eventuell auch eine Honigschleuder dazu. Die meisten Hobby-Imker*innen schaffen sich ihr Zubehör jedoch nach und nach an und kaufen viele Dinge auch gebraucht, z.B. über Kontakte in ihrem Imkerverein.

Angehende Imker*innen können mit einem Startkapital von rund 1500 Euro rechnen – darin enthalten sind Schulung, Kleidung und die erste Ausrüstung wie Beuten und Werkzeuge. Möchte man auch Honig schleudern, so lohnt es sich oft, Kolleg*innen im Imkerverein zu fragen, ob man sich Geräte ausleihen oder teilen kann. Durch den Verkauf des eigenen Honigs lassen sich die laufenden Kosten der Hobby-Imkerei relativ schnell decken.

Prinzipiell darf jeder Bienen halten. Es gibt nur wenige Regeln, die man in der Bienenhaltung einhalten sollte: Wichtig ist, sich die Erlaubnis des*r Grundstückbesitzers*in zu holen und auch die Nachbar*innen zu informieren. Ist das Grundstück kleiner als 200 m² empfiehlt sich eine Bienenhaltung nicht, denn Bienen brauchen Platz und wir Menschen wollen sie nicht in ihrem Leben stören.
 

Bienen im eigenen Garten zu halten, ist nicht gefährlich, solange man den Bienenstöcken genügend Platz einräumt, so dass sich die Bienen nicht gestört fühlen. Natürlich sollte man eine Anschaffung von Bienenstöcken vorab mit den Nachbar*innen klären. Um sein Grillfleisch oder seinen Nachmittagskuchen muss man sich keine Sorgen machen – nur Wespen sind an unserem leckeren Essen interessiert. Ebenso wenig fliegen sie gerne vom hellen Tageslicht in die meist dunkleren Wohnungen. Auch um sich selbst oder seine Kinder braucht man keine Angst zu haben: Bienen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

Bienenvölker sowie Waben kann man bei einem*r Imker*in kaufen, aber auch Imkervereine und Bieneninstitute geben immer wieder Bienenvölker ab. Generell sollte man sich am besten an erfahrene Imkerkolleg*innen wenden und ausführlich beraten lassen. Bei dem Kauf eines Bienenvolkes sollte man immer auf ein aktuelles amtliches Gesundheitszeugnis bestehen.

Die Mitgliedsverbände des Deutschen Imkerbundes e.V. bieten deutschlandweit Aus- und Fortbildungen vom Imker*innen an. In unserer Übersicht findest du Ausbildungsmöglichkeiten und Stellen in deiner Nähe, wo du dich ausführlich beraten lassen kannst. Generell ist es sinnvoll, einem Imkerverein wie dem Deutschen Imkerbund beizutreten, da man dann meist auch versichert ist oder auch Förderungen erhält.

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Julia Schäfer, Sustainability Managerin bei den Schwartauer Werken
Julia Schäfer
Sustainability Managerin
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